So wird das FaNaG zum Erfolg

So wird das FaNaG zum Erfolg

AGFS-Kongress zeigt, was in den Kommunen passieren muss

Gemeinsam, fokussiert, mutig, ausdauernd – so kann das Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz (FaNaG) zum Erfolg werden. Das ist die Quintessenz des AGFS-Kongresses, der am 17. Februar 2022 online stattfand und die Umsetzung des gerade in Kraft getretenen Gesetzes in den Kommunen zum Thema hatte. 700 Teilnehmer:innen verfolgten die Vorträge und Diskussionen der 13 Referent:innen aus Kommunen und Kreisen, die bereits mit guten Beispielen vorangegangen sind. Auch der von allen Beteiligten erwartete Aktionsplan der Landesregierung wurde vorgestellt.

Die AGFS klärt auf: Was kann das FaNaG leisten?

Mit dem Kongress zum FaNaG hatte sich die AGFS das Ziel gesetzt, die Städte und Kommunen aufzuklären. Kirsten Holling vom NRW-Verkehrsministerium stellte im Gespräch mit Moderatorin Anna Planken die Details der neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen vor und beantwortete daran anknüpfende Fragen. Sie sieht einen Schwerpunkt des Gesetzes darin, ein geschlossenes überregionales Radwegenetz zwischen den Kommunen herzustellen, um vor allem Pendler vom Fahrrad zu überzeugen. Ein wichtiger Baustein zur Umsetzung des Gesetzes ist der Aktionsplan, der auf dem Kongress noch nicht veröffentlicht war. Er wird unter anderem Regelungen für die finanzielle Unterstützung und Beratung der Kommunen enthalten. Auch Institutionen wie die AGFS werden im Auftrag des Landes gezielt Informationen bereitstellen und ihre Unterstützung bei der Umsetzung des Gesetzes anbieten. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, wird das Land eine eigene Radverkehrsprofessur finanzieren und die AGFS-Kampagne „Plane Deine Stadt!“ weiter fördern.

Aufbruchstimmung und mutmachende Beispiele aus den Kommunen

Der Kongress unter dem Motto „Los Geht’s!“ sollte außerdem Aufbruchstimmung vermitteln. Referent:innen aus Münster, Bielefeld, Köln und Bremen stellten Maßnahmen aus den Bereichen Fuß- und Radverkehr, Parken und Mikromobilität vor, die nach Meinung von Christine Fuchs, Vorstand der AGFS, als mutmachende Beispiele für andere Kommunen dienen können: „Die Kongressbeiträge haben gezeigt, dass Städte und Gemeinden schon vor dem FaNaG richtungsweisende Projekte für den Fuß- und Radverkehr umgesetzt haben. Das Gesetz gibt der Nahmobilität jetzt den Rückenwind, den wir dafür nutzen müssen, in allen Kommunen eine gut ausgestattete, komfortable und lückenlose Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr zu bauen. Wenn wir diese mit dem ÖPNV verknüpfen, entstehen echte Alternativen zum Auto, von denen niemand mehr überzeugt werden muss.“ Aber auch gemeinsame Aufgaben und Herausforderungen für das Land und die Kommunen hat der Kongress definiert. Diese wurden abschließend in den neun Kernbotschaften zusammengefasst.

Die Kernbotschaften des AGFS-Kongresses

Der Radverkehrsanteil muss insbesondere in den Klein- und Mittelstädten spürbar gesteigert werden.

Zur Förderung des Radverkehrs und der Nahmobilität bedarf es signifikant mehr Fachpersonal auf allen Ebenen.

Eine Förderung des Radverkehrs darf nicht zu Lasten des Fußverkehrs erfolgen.

Auf längeren Wegen muss das Fahrrad im Zusammenspiel mit anderen Verkehrsmitteln gedacht werden.

Eine Chancengleichheit der Verkehrsmittel erfordert eine hochwertige Infrastruktur für den Rad- und Fußverkehr!

Der Schlüsselfaktor ist die Neuorganisation des Parkens.

Die Förderung der Nahmobilität bedarf Ausdauer.

Um die Ziele der Förderung der Nahmobilität zu erreichen, müssen auch neuen, innovative Lösungen umgesetzt werden.

Die 25 Prozent lassen sich auf absehbare Zeit nur erreichen, wenn alle Beteiligten konstruktiv zusammenarbeiten.

AGFS plant weitere Maßnahmen

Für die AGFS und ihr Netzwerk bildete der Kongress den Startschuss für die Kommunikationsoffensive zur Umsetzung des FaNaG. Weitere Maßnahmen und Angebote werden in Kürze bekannt gegeben.